
Geschichte der vhs stuttgart
1918: Gründung des Vereins zur Förderung der Volksbildung in Stuttgart durch den Unternehmer Robert Bosch und den Pädagogen und christlichen Gewerkschafter Theodor Bäuerle.
Der Verein wird in folgende Abteilungen gegliedert: Bücherei, Musik, Theater, Bildende Kunst, Presse, Lichtbild, Verlag Silberburg, Heimvolkshochschule für junge Frauen im ehemaligen Kloster Denkendorf und die „Städtische Abendvolkshochschule Groß-Stuttgart“, 1926 kommt die Heimvolkshochschule für Arbeiter auf der Comburg/ Schwäbisch Hall hinzu.
1.Oktober 1919: feierliche Eröffnung der Volkshochschule Groß-Stuttgart im Festsaal des Dinkelackergebäudes.
„Die Volkshochschule will Ernst machen mit der edelsten und nötigsten Sozialisierung: der Sozialisierung des Kulturgutes“ (Bäuerle). Geschäftsstelle ist die von Robert Bosch zur Verfügung gestellte Villa Dillmann , Hölderlinstraße 56.
Die Kurse finden in Ermangelung eines eigenen Gebäudes in den Stuttgarter Schulen statt.
Ab 29.September 1919: Einschreibung und Beratung in den Schulen, ab 6.Oktober 1919: Beginn des Kursbetriebs.
Dozent/innen: Man will „keine erstarrten Philister, sondern lebendige Menschen, keine Buchgelehrten, sondern Menschen aus Fleisch und Blut, die die Bedürfnisse der Menschen kennen ... Keinen Unterricht, wo man nur vorträgt und wieder auseinandergeht, sondern ein gemeinschaftliches Erarbeiten des Stoffes ...“
Es wird vorgeschlagen, die „als Lehrer in Frage Kommenden eine Probe vor ermüdeten Arbeitern ablegen zu lassen“ und denjenigen auszuwählen, „"der fähig ist, diese zu begeistern.“
1924: Eröffnung der Frauenabteilung unter der Leitung der promovierten Wissenschaftlerin Carola Rosenberg (Blume), die ein international führendes Frauenbildungskonzept entwickelt und die Volkshochschule Stuttgart berühmt macht.
1925-1933: Die Volkshochschule Stuttgart setzt Zeichen in der neuen Erwachsenenpädagogik durch ihre neuen Unterrichtsformen (Arbeitsgemeinschaften) und Unterrichtsinhalte, ihre erfolgreiche Einbeziehung der Frauen und der Arbeiterschaft in ihr Bildungskonzept, schließlich durch die Offenheit gegenüber pädagogischen Reformbestrebungen und geistigen Strömungen, die in der künstlerischen Eigentätigkeit ein wesentliches Moment der Persönlichkeitsbildung sehen.
1933-1936: Trotz Übernahme der Programmplanung und personellen „Säuberung“ durch die Nazis – erstes Opfer ist am 1. April 1933 Carola Rosenberg-Blume als Jüdin - Versuch der Rettung des Vereins zur Förderung der Volksbildung durch Bäuerle.
1936: Auflösung des Vereins und endgültige Integrierung der Volkshochschule in die Nazi-Organisation „Kraft durch Freude“ unter dem neuen Namen „Volksbildungsstätte Stuttgart“.
Frühjahr 1946: Wiedereröffnung der Volkshochschule Stuttgart
Oktober 1948: Eröffnung der „Abendoberschule“, später „Abendgymnasium der Volkshochschule Stuttgart“.
Siebziger Jahre: Neben der kulturellen wird die berufliche Weiterbildung ein stark expandierender Programmbereich.
Achtziger Jahre: zunehmende kommunale Einbindung der Volkshochschule
Januar 1992: Ein Traum wird wahr: die Volkshochschule erhält ihr eigenes Haus im Treffpunkt Rotebühlplatz, 53 Räume stehen ihr zur Verfügung.
Dezember 1993: Umzug der Geschäftsstelle von der Villa Dillmann in die Innenstadt, Fritz-Elsas-Straße 46-48
1994: Eröffnung eines Zentrums für computerunterstützten Fremdsprachenunterricht. Als erste großstädtische Volkshochschule richtet die volkshochschule stuttgart den Fachbereich International/Interkulturell ein.
1998: Gründung der Frauenakademie mit Grund- und Hauptstudium; sie wird nach Carola Blume benannt, der ersten Frauenbildnerin der Volkshochschule.
2003: Erste Qualitätstestierung der vhs stuttgart (Qualitätssiegel des VHS-Verbands Baden-Württemberg).
2006: Die Stadt Stuttgart beauftragt die vhs stuttgart mit der Durchführung des Kulturprogramms im TREFFPUNKT Rotebühlplatz mit den Schwerpunkten Tanz, Theater, Ausstellungen und Kulturen der Welt.
2009: Unter dem Motto „90 Jahre ZukunftBilden“ feiert die vhs stuttgart ihr 90-jähriges Bestehen; rund 500 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Bildung und Wissenschaft sowie Dozentinnen und Dozenten folgen der Einladung der Jubilarin in den TREFFPUNKT Rotebühlplatz zum Festakt am 9. Oktober.
2010: Der Trägerverein der volkshochschule beschließt eine umfangreiche Satzungsreform, die der erreichten Größe des „Bildungsbetriebs“ volkshochschule Rechnung trägt. Geschäftsführung der volkshochschule und Vorstand des Vereins werden zusammengeführt. Den Vorsitz des neuen Aufsichtsrats übernimmt der Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster.
Oktober 2010: Als Reaktion auf die zunehmenden Auseinandersetzungen in der Bevölkerung zum Thema Stuttgart 21 führt die vhs stuttgart das vhs Bürgerfoyer ein. Es ist das erste Forum der aktiven bürgerlichen Beteiligung in Stuttgart und bietet Bürgerinnen und Bürgern einen Ort des gemeinsamen Austausches miteinander und mit Politikerinnen und Politikern ihrer Stadt.
2012: Der TREFFPUNKT Rotebühlplatz feiert sein 20jähriges Bestehen.
2013: Die vhs ökostation am Wartberg feiert ihr 20jähriges Bestehen.
Oktober 2014: Das Abendgymnasium Stuttgart zieht in das modernste Schulgebäude Stuttgarts, die Alexander-Fleming-Schule am Eckhardtshaldenweg.
17. Januar 2017: Jubiläumsfeier 25 Jahre TREFFPUNKT Rotebühlplatz